Der Geizige

Komödie von Jean Baptiste Moliére

Fassung für die Pyrmonter Theater Companie e.V. im Pyrmonter Sommer 2024

Regie: Jörg Schade
Kostüme: Christine Jacob
Musik: Mathias Weibrich
Bühne: Norbert Drossel

Mit Adele Vorauer, Judith Guntermann, Carl-Herbert Braun,
Marc André Bartelt, Timo Wiesemann, Daniel Heck,
Jörg Schade u.a.

Probenbeginn: 04. Juni 2024

Premiere:
Freitag, 19. Juli 2024
um 19:30 Uhr
Großer Schlosshof Bad Pyrmont

Weitere Vorstellungen:
Samstag, 20. Juli 2024 um 19:30 Uhr
Sonntag, 28. Juli 2024 um 18:00 Uhr
Samstag, 03. August 2024 um 19:30 Uhr
Samstag, 10. August 2024 um 19:30 Uhr
Sonntag, 18. August 2024 um 18:00 Uhr
Freitag, 30. August 2024 um 19:30 Uhr

TICKETS KAUFEN

 

Die Stücke des französischen Theatermachers und Schreiber Jean-Baptiste Moliére haben bei der Pyrmonter Theater Companie Tradition. Ob „Der Bürger als Edelmann/Der Arzt wider Willen“ als Doppelkomödie, die „Streiche des Scapin“ oder furiose „Eingebildete Kranke“ – seine Stücke zünden auf der Freilichtbühne im Bad Pyrmonter Wasserschloss. Im Pyrmonter Sommer 2024 hat sich das Ensemble nun eine der bekanntesten Werke Moliéres vorgenommen – „Der Geizige“.

Im Hause Harpagon regiert der Geiz. Der Hausherr hortet sein Vermögen und lebt in der ständigen Furcht, betrogen und bestohlen zu werden. Raffgier und Heimtücke lauern schließlich überall, selbst in der eigenen Familie. Dabei hat Harpagon die Altersvorsorge fest im Blick: Er muss nur sich und seine Kinder möglichst profitabel verheiraten. Für Tochter Elise ist bereits der reiche Witwer Anselme auserkoren, sich selbst wiederum möchte Harpagon mit der armen Mariane verbinden. Deren Mitgift ist zwar überschaubar, dafür aber ist sie es gewohnt, ein karges Dasein zu fristen – die Einsparungen auf der Kostenseite wären also beträchtlich.

Harpagons Kinder zeigen sich jedoch uneinsichtig und beharren – wider alle ökonomische Vernunft – darauf, den Weg des Herzens zu gehen. Allen voran Sohn Cléanthe, der sich ausgerechtet in jene arme Mariane verliebt hat, die Harpagon schon auf seiner Habenseite verbucht hatte. Auch Elise weigert sich, ihre Ehe als Subventionsprogramm für ihren knauserigen Vater zu verstehen, zumal sie heimlich eine Beziehung mit dem Hausdiener Valère führt. Als dann auch noch eine Schatulle mit einer stattlichen Summe Geld verschwindet, die Harpagon im Garten verscharrt hat, macht sich im Haus endgültig Krisenstimmung breit…

Uraufgeführt 1668 in Paris, zu einer Zeit, in der in Europa die ersten großen Bankhäuser entstehen, ist der „Geizige“ aktueller denn je. Das Stück berichtet vom Irrsinn einer ökonomischen Welt, die sich anschickt, das Private völlig zu durchdringen. Die zeitlose Komik des Geizes ist zugleich von subversiver Sprengkraft. Denn Harpagons Verweigerungshaltung verstößt – darin nah verwandt mit Melvilles Bartleby und natürlich Dagobert Duck – eklatant gegen die Regel, dass Geld nur dann Sinn macht, wenn es auch ausgegeben wird.