Termin:
Freitag 19. April 2024
um 18:00 Uhr und um 20:00 Uhr
Im Pyrmonter KRONE KINO
D 1924, 31 Min., Ein Film der Döring Filmwerke Hannover 1924 im Auftrag der Bad Pyrmont AG
Aufnahmeleitung: Kunstmaler Karl Pindl, Photographie: Hugo Urban, Schrift: Hermann Bargh,
Uraufführung: Freitag 24. August 1924 in Bad Pyrmont, Restaurierung: Studio Hamburg. Postproduktion mit Mitteln des Museumsvereins Bad Pyrmont, des Niedersächsischen Staatsbades Pyrmont und der Gesellschaft für Filmstudien e.V. im Niedersächsischen Filminstitut.
Initiator Jörg Schade / Pyrmonter Theater Companie
Musikkomposition: Mathias Weibrich
Live Musiker: Mathias Weibrich – Klavier / Hauke Renken – Vibraphon
Die Musik ist ein Kompositionsauftrag der Pyrmonter Theater Companie und eine Uraufführung. Wir zeigen an diesem Abend außerdem zum ersten Mal Ausschnitte aus dem UFA Film „Die Heilige und ihr Narr“ von 1935. Regie: Hans Deppe
Einige Szenen die eigentlich in Italien spielen – wurden damals im Kurpark von Bad Pyrmont gedreht. Es existiert nur noch eine 35 mm Kopie mit holländischen und französischen Untertiteln. Die Digitalisierung besorgte Studio Hamburg Postproduction GmbH. Der Museumsverein übernahm hierfür die Kosten.
Jörg Schade wird an diesem Abend die spannende Geschichte dieses Fundes und der langen Restaurationsreise erzählen. In Bad Pyrmont wurden beim Aufräumen zwei eingestaubte Filmrollen, inklusive alter Dokumente gefunden. Es stellte sich die Frage, „Was sind das für Filme und kann man mit diesen überhaupt noch etwas anstellen?“.
Die eingestaubten Dokumente ließen die Film-Prüfstelle Berlin schnell erkennen, dass die beiden Filme von den Döring-Film-Werken Hannover hergestellt und auf Kreuzfahrten gezeigt wurden, um die Stadt Bad Pyrmont zu bewerben. Anfang der 1920er gedreht, zeigte man die Pyrmonter Heilquellen, die auch heute noch ein bedeutender Bestandteil der Stadt sind. Aber auch sportliche Angebote wie ein Reit- und Fahrturnier und vornehme Geselligkeiten, wie ein Abend im Kurhaus und ein Morgen im Kurpark sollten den Ort den Kreuzfahrttouristen schmackhaft machen. In einer Zeit, in der Filme sehr besonders waren, erreichte die Kleinstadt mit diesem Stummfilm bereits ein großes Publikum.
Der schlechte Zustand des Nitro-Materials stellte die Restaurierung vor eine Herausforderung. Nach einer aufwändigen mechanischen Restauration konnte der Film gescannt werden. Deutlich zu erkennen waren die Schichtablösungen, bei denen sich der Film bereits zersetzt hatte. Mit Farbkorrektur und digitalen Restauration konnten die Bilder stabilisiert und alle markanten Bildfehler entfernen werden. Das Ergebnis ist nun ein historischer Werbefilm, der vor 100 Jahren hergestellt wurde, der über die vielen Jahre in Vergessenheit geriet und der jetzt für die Zukunft gerettet werden konnte.
Presseinformation Museum im Schloss Bad Pyrmont